Das ARSnova-Projekt ist äußerst quirlig, wie die mit Gource visualisierten Code-Änderungen im Zeitraum April bis September 2014 zeigen. Selbst an Wochenenden wird an der Weiterentwicklung gearbeitet:
Klaus Quibeldey-Cirkel
Frageformate didaktisch betrachtet
In einem lesenswerten Online-Beitrag zur Medienpädagogik:
Einsatz eines „Audience Response Systems“ in der Hochschullehre: Fragekategorien, didaktische Strukturierungen und Praxisreflexionen zur Partizipation im Hörsaal
haben Georg Peez und Ahmet Camuka von der Goethe-Universität Frankfurt am Main die didaktischen Optionen der ARSnova-Frageformate in Lehrveranstaltungen evaluiert und in folgende Kategorien unterschieden:
Die Fragekategorien wurden in einem Kunstpädagogik-Seminar mit ca. 60 Studierenden an konkreten Beispielen erprobt und von den Studierenden anschließend diskutiert und bewertet. Der Werkstattbericht zeigt, wie ein Audience Response System (ARS) auch in relativ kleinen Lehrveranstaltungen didaktisch sinnvoll eingesetzt werden kann. Bisherige ARS-Evaluationsstudien liegen meist nur für MINT-Fächer und Lehrveranstaltungen im Studiengang Medizin vor.
Fazit der Autoren:
In den folgenden vier Punkten kurz zusammengefasst spielt die Prozessualität eine entscheidende Rolle für den Einsatz der meisten Frageformen mittels ARS.
- Im Anschluss an die Projektion der Frage schließt sich eine Phase des Nachdenkens an. Da nicht alle ein mobiles Endgerät nutzen, enthält diese Phase auch das Erörtern in (informellen) Kleingruppen.
- Während der Phase der Eingabe baut sich Spannung auf, da die Studierenden neugierig darauf sind, welches Ergebnis sich zeigen wird. Der sukzessive Aufbau der Statistik-Säulen unterstützt dies.
- Die Präsentation des Ergebnisses ist durch dessen Unvorhersehbarkeit und Live-Charakter teils von Überraschung oder Lachen begleitet.
- Durch die Besprechung im Plenum werden die Erkenntnisse inhaltlich vertieft; Antwortoptionen und Argumente werden abgewogen.
Interaktion, Kommunikation, Partizipation und Aktivierung erfolgen also auf sehr unterschiedlichen Ebenen. Gleiches gilt für die Reflexivität des Lernens, was insbesondere für Lehramtsstudierende ein wichtiges Moment darstellt. Ein elektronisches Lern-Werkzeug wird ausprobiert und auf dessen Einsatzmöglichkeiten auch in der Schule erörtert. Ferner erhalten die Lehrenden auf diese Weise ständig Rückmeldung über ihre Lehrveranstaltung. Die Studierenden werden motiviert und wertgeschätzt.
Die Studie von Peez und Camuka wurde im WiSe 2013/14 durchgeführt. Damals stand das ARSnova-Frageformat „Bildfrage“, auch Planquadrat genannt, noch nicht zur Verfügung. In spezifischer Weise kommen Bildfragen dem Fach Kunstpädagogik sehr entgegen. Bisher wurden Bilder gezeigt und getrennt dazu eine Multiple/Single-Choice- oder Freitext-Frage gestellt, siehe Screenshot unten links mit einer Reflexionsfrage zu einer Kinderzeichnung. Mit dem Format Bildfrage können die Studierenden einzelne Bildbereiche per Berührung auf dem Smartphone oder Mausklick im Desktop-Browser selektieren, Screenshot rechts. Anhand der Heatmap in der Antwortstatistik (Aufruf über das Balken-Icon) ergeben sich interessante Erkenntnisse und Diskussionsimpulse. Das Bildfragen-Format kann in der Session 71 07 36 92 ausprobiert werden.
Die Kinderzeichnung stammt aus: http://www.medienimpulse.at/articles/view/656.
Über den Einsatz von ARSnova und dessen didaktische Fragekategorien im Seminar „Spuren und Sinnzeichen. Ästhetisches Verhalten von Kindern und Jugendlichen“ wurde auch auf dem 8. eLearning Netzwerktag der Uni Frankfurt vorgetragen. Die 30-minütige Aufzeichnung ist nicht nur für Lehramtsstudierende der Fachrichtung Kunstpädagogik interessant:
Just-in-Time Teaching – Peer Instruction – Live Feedback
We proudly present: ARSnova Presenter
At the 9th European Conference on Technology Enhanced Learning in Graz, we demonstrate how ARSnova Presenter pedagogically supports interaction between lecturers and students:
Was ist eigentlich „Peer Instruction“?
Aus der Fülle der Erklärvideos im Netz zur Lehrmethode Peer Instruction nach Eric Mazur haben wir zwei sehr gute ausgewählt:
Was ist eigentlich „Just-in-Time Teaching“?
Auch hier zwei gut gemachte Lehrvideos zur Lehrstrategie JiTT:
Umfassende Dokumentation über ARSnova
In einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (@LLZ) und dem IT-Zentrum (ITZ) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurde vom @LLZ eine umfassende Dokumentation zur Nutzung von ARSnova und seinen Komponenten Presenter und Overlay erstellt:
Die Installation von ARSnova an der Uni Halle ist auch an den Hochschulen in Sachsen-Anhalt nutzbar, die im Verbundprojekt HET LSA organisiert sind:
Die Dokumentation zu ARSnova an der Uni Halle wurde in einem Wiki aufbereitet:
https://wiki.llz.uni-halle.de/Audience_Response_System
Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts wurden neue Authentifizierungs-Optionen (LDAP und Datenbank) und hochschulspezifische Konfigurations-Optionen (Funktionsfreigaben, eigene Icons und Links) realisiert, die in Kürze wieder in die Hauptentwicklung von ARSnova einfließen werden.
System Architecture Overview
The ARSnova Project is used as a learning object in a MOOC that teaches Web Application Quality Assurance. For this reason, we’ve made a new Prezi showing some details of ARSnova’s modules (ARSnova Mobile, Presenter, Overlay), frameworks, libraries, and infrastructure:
One more thing: Frageformat Planquadrat
Sie können jetzt auch Bildfragen stellen. Das Bild oder Foto kann von der Festplatte, per URL aus dem Netz (Flickr, Instagram etc.) oder vom Smartphone geholt werden. Darüber legen Sie ein Raster mit bis zu 16×16 Planquadraten und passen das Bild durch Zoomen und Verschieben ein. Das Raster kann im Bild positioniert und auch ausgeblendet werden. Die per Klick zu selektierenden Planquadrate können Sie beliebig vorgeben. Eine Heatmap zeigt die vom Publikum geklickten Planquadrate farbig an. Die Anzahl der Klicks in jedem Planquadrat erscheint entweder in Prozent oder absolut.
ARSnova weltweit im Einsatz
Im MOOC Web Engineering werden regelmäßig Umfragen zum Lernfortschritt durchgeführt. Dabei sind 25.000 Antworten in einer Session keine Seltenheit. In der Weltkarte haben die Teilnehmer/innen ihren Studienort markiert. Die ARSnova-Statistik zeigt die prozentuale Verteilung.
Offene Bildungsressourcen produzieren: der MOOC Web-Engineering
„Open Educational Resources (OER) und Massive Open Online Courses (MOOCs) stehen derzeit wie kaum andere Begriffe für eine Öffnung der Hochschulen und deren Bildungsressourcen. Es sind nicht mehr ausschließlich Präsenzstudierende, die Zugriff auf Lernmaterialien oder gar komplette Kurse erhalten. Durch das offene und meist kostenfreie Angebot können Personen, die sich für ein Studium oder persönliche bzw. fachliche Weiterbildung interessieren über das Web auf diese Ressourcen zurückgreifen. Im Rahmen dieses Fachforums werden neben einem Einblick in bestehende und mögliche zukünftige OER- und MOOC-Initiativen zentrale Fragestellungen diskutiert, die für Hochschulen, Lehrende und Studierende durch diese Formate entstehen.“
Feedback von 16.000 MOOC-Teilnehmer/innen
In einer Keynote „Offene Bildungsressourcen produzieren. Der MOOC-Web-Engineering“ berichten wir über den Einsatz von ARSnova in einem MOOC mit 16.000 Teilnehmenden.
ARSnova ist europäisch
Auf der DeLFI 2013: JiTT & PI
Uni Bremen, Montag, 9. September 2013, Raum GW2 B 3009
Wir zeigen Ihnen interaktiv die erweiterte Funktionalität von ARSnova, wie in unserem Posterbeitrag beschrieben.
ARSnova: ein Audience Response System für Inverted-Classroom-Szenarien mit Unterstützung von Just-in-Time Teaching (JiTT) und Peer Instruction (PI)
Autoren: Daniel Gerhardt, Jan Kammer, Daniel Knapp, Klaus Quibeldey-Cirkel, Christoph Thelen, Paul-Christian Volkmer
Das freie Audience Response System ARSnova (http://arsnova.thm.de), didaktisch konzipiert und als HTML5-App an der THM entwickelt, unterstützt die Aktivierung der Studierenden in großen Lehrveranstaltungen. Einerseits umfasst ARSnova die Funktionalität eines mobilen TED-Systems (Klicker) mit verschiedenen Frageformaten, erlaubt Live-Feedback des Auditoriums zum Vorlesungstempo und verwaltet Online-Zwischenfragen. Andererseits bietet es Funktionen in Blended-Learning-Szenarien vom Typ „Inverted Classroom“ für die Lehrmethoden „Just-in-Time Teaching“ und „Peer Instruction“.